Wirksamkeit

Zur Wirksamkeit von Psychotherapie sind unzählige wissenschaftliche Publikationen und Metaanalysen veröffentlicht worden, die zweifelsfrei belegen: Psychotherapie wirkt!

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Psychotherapie

 

Der wichtigste Faktor für die Wirksamkeit einer Psychotherapie ist laut verschiedener wissenschaftlicher Studien, ob es gelingt, eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Klient/in und Therapeut/in aufzubauen (das sogenannte therapeutische Arbeitsbündnis).

Weiterhin ist in dieser Frage von großer Bedeutung, ob der Therapeut empathisch und wertschätzend vorgeht und in der Lage ist, seinen Klienten durch positive Verstärkung das Gefühl von tatsächlicher Unterstützung sowie auch in schwierigen Phasen stets Hoffnung auf Besserung zu vermitteln. Weitere wichtige Faktoren sind fachliche Kompetenz (die der Therapeut/die Therapeutin gegenüber ihren Klienten auch ausstrahlen müssen, so dass diese glaubhaft ist) sowie ein hohes Maß an Flexibilität im Umgang mit seinen Klienten. 


Aber auch der Klient trägt nach wissenschaftlichen Untersuchungen mit seiner Haltung wesentlich zum Therapieerfolg bei. Neben der vorliegenden Schwere und Chronizität der Erkrankung ist dies vor allem die Motivation und Bereitschaft des Klienten, tatsächlich etwas in seinem Leben verändern und dafür an sich zu arbeiten zu wollen. Eine Haltung, der Therapeut möge durch sein Tun die bestehenden Leiden einfach verschwinden lassen (wie das in der somatischen Medizin durch die Verabreichung von Medikamenten bei körperlichen Leiden häufig aber natürlich längst nicht immer gelingt), führt eher nicht zum Therapieerfolg. Weitere wichtige Erfolgsfaktoren auf Seiten des Klienten sind seine Ressourcen (und die Rückbesinnung auf diese) sowie die Unterstützung durch sein soziales Umfeld (also auch gegebenenfalls sein Arbeitsumfeld). 


Eine Übersicht zu wissenschaftlichen Publikationen zur Wirksamkeit von Psychotherapie finden Sie  in Kürze hier. 

Ist die Dauer einer Psychotherapie ein entscheidender Faktor für ihre Wirksamkeit?

 

In wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirksamkeit von Psychotherapie in Abhängigkeit von der Dauer zeigen entsprechende "Dosis-Wirkungs-Kurven" deutliche Hinweise, dass der größte Therapieerfolg häufig in den ersten Sitzungen erzielt wird, danach aber eine Abflachung der Wirkung eintritt. Dies wurde für verschiedene Therapieformen bestätigt, dazu finden Sie hier entsprechende Studien und Metaanalysen. 


Demnach erfahren etwa 50% der Patienten nach 8 bis 12 Sitzungen signifikante Verbesserungen, während eine längere Behandlung oft notwendig ist, um Rückfälle zu verhindern oder tiefere Problematiken zu bearbeiten. Ob eine Kurzzeittherapie für den einzelnen Klienten ausreicht, lässt sich zu Beginn einer Therapie nicht sicher voraussagen, es gibt allerdings eine Reihe von Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer wirksamen Kurzzeittherapie erhöhen.   


Die Dauer der Therapie hängt also stark von den individuellen Problemen der Patienten ab. Bei komplexeren psychischen Störungen oder Traumafolgestörungen ist daher oft eine längere Behandlung erforderlich. Allerdings zeigen die Forschungsergebnisse auch hier, dass auch in diesen Fällen längere Behandlungen nicht immer automatisch bessere Ergebnisse liefern, sondern dass es darauf ankommt, wie gezielt und effektiv die Therapie durchgeführt wird und ob die o.g. Wirkfaktoren vorhanden sind. 

Psychotherapie ist akzeptiert – für andere!

 

Psychotherapie ist heute in vielen Gesellschaftsschichten anerkannt. Die meisten Menschen finden es inzwischen vollkommen in Ordnung, wenn Freunde oder Bekannte ihnen erzählen, sie würden eine Psychotherapie machen. 


Ganz anders sieht das meistens aber aus, wenn es um die Therapie für sich selbst geht. Selbst wenn ein deutliches Gefühl vorherrscht, dass man mit den bisherigen Strategien, die man im Leben erlernt hat, nicht mehr weiterzukommt und irgendwie festgefahren zu sein scheint, findet sich schnell eine Reihe von Argumenten, um sich immer wieder zu überzeugen, es gehe auch ohne Psychotherapie. Psychotherapie ist schon ok – aber eben für andere! 

Eine Liste der häufigsten persönlichen Argumente gegen die Aufnahme einer Psychotherapie und deren Wahrheitsgehalt finden Sie in Kürze hier. 

Besonders bei Frauen und Männern im Business-Kontext findet sich auch heute vielfach noch eine tiefe innere Überzeugung, dass der Beginn einer Therapie einem Eingeständnis von Schwäche entspricht, was grade in diesem auf Leistungsfähigkeit ausgerichteten Umfeld für viele als unannehmbar angesehen wird. Eine entsprechende Haltung aus der Unternehmensführung verstärkt diese innere Abwehrhaltung und versperrt damit den Weg, über Psychotherapie als nachgewiesen hilfreiche Unterstützung nachzudenken.

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